Meldung vom 30.07.2015

Energie AG setzt neue Maßstäbe für Österreich: 200.000 intelligente Stromzähler in Betrieb

20150739 AMIS Leo Windtner Werner Steinecker © Energie AG / honorafreie Verwendung

Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner (l.) und Technik-Vorstand Werner Steinecker präsentieren die intelligenten Stromzähler und die neuen Möglichkeiten, wie die Smart-Power Box des Energie AG-Vertriebs, die mit dem neuen System möglich werden.

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Nach dem Start der flächendeckenden Installation von intelligenten Stromzählern (Smart-Meter) im Herbst des Vorjahres installiert die Energie AG in diesen Tagen den 200.000-sten Smart-Meter. Die Energie AG ist damit Vorreiter in ganz Österreich und wird als erstes Energieversorgungsunternehmen Österreichs alle vom Gesetzgeber geforderten Umsetzungsvorgaben erfüllen. 30 Monteure installieren derzeit pro Monat rund 10.000 neue Zähler, insgesamt werden bis Ende 2017 rund 450.000 Zähler umgerüstet sein. Smart-Meter sind wesentlicher Bestandteil der neuen dynamisch-intelligenten Stromnetze der Zukunft und ermöglichen es den Kunden, zielgerichtet die eigene Energieeffizienz zu steigern.
 
Generaldirektor Leo Windtner: „Alle unsere Kunden, die bereits jetzt über einen intelligenten Stromzähler verfügen, können von variablen Stromtarifen und speziellen Angeboten profitieren, die mit den neuen Systemen möglich werden.“
 
Technik-Vorstand Werner Steinecker: „Die intelligenten Stromzähler sind der Schlüssel zur stabilen und sicheren Energieversorgung der Zukunft.“
 
Jährlich investiert die Energie AG Oberösterreich rund 60 Millionen Euro in die Verbesserung der Versorgungssicherheit, die Optimierung der Netzanlagen und die Steigerung der Effizienz, um die Verluste beim Energietransport zu den Kunden so gering wie möglich zu halten. Bereits seit Jahren ist ein zentraler Punkt dieser Investitionsoffensive der Umbau des Stromnetzes zum modernen, mitdenkenden, intelligenten Stromnetz der Zukunft – „Smart Grid“ lautet das Schlagwort, unter dem das Stromnetz künftig eine Fülle von zusätzlichen Aufgaben, unter anderem die Integration von dezentralen Erzeugungseinheiten wie Photovoltaik-Anlagen, erfüllen soll.
 
Für die Erfüllung der Aufgaben eines „Smart Grids“ sind intelligente Stromzähler eine Grundvoraussetzung. Die Energie AG ist das führende Energieversorgungsunternehmen Österreichs bei der Einführung dieser neuen Technologie, die seit dem Herbst des Vorjahres in einer flächendeckenden Installation durchgeführt wird. Per Gesetz wurde vom Wirtschaftsministerium vorgegeben, dass bis 2015 zehn Prozent der Haushalte mit neuen, intelligenten Stromzählern versorgt werden müssen. 
 
Für das Versorgungsgebiet der Energie AG wurde dieses Ziel bereits längst erreicht: „Wir werden in diesen Tagen den 200.000. intelligenten Stromzähler installieren und erreichen somit eine Installationsrate von über 30 Prozent“, sagt Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner. Mit der Montage von rund 10.000 neuen Zählern pro Monat soll das vorläufige Ausbauziel von insgesamt 450.000 Zählern (das entspricht den gesetzlichen Vorgaben von 70 Prozent der vorhandenen Zähler) bis 2017 erreicht werden, 2019 sollen es 95 Prozent sein. „Die Energie AG wird somit als erster Landesenergieversorger in Österreich die gesetzlichen Ziele bis 2019 erreichen“, sagt Windtner.
 
Smart Metering punktet mit Nutzen für die Kunden
 
Die digitale Zählertechnologie AMIS (Automatic Metering and Information System = automatisches Mess- und Informationssystem) ist zentraler Bestandteil des neuen, intelligenten Stromnetzes. Mit den neuen Zählern wird es möglich, den Kunden neue Tarife, Produkte und Services zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Reduktion der eigenen Energiekosten anbieten zu können.
 
„Wir sind bis jetzt das einzige Landesenergieversorgungsunternehmen Österreichs, das seinen Kunden einen speziellen, tageszeitabhängigen Stromtarif anbieten kann. Wer den Betrieb seiner Stromverbraucher wie Wäschetrockner oder Waschmaschine danach ausrichtet, kann bares Geld sparen“, sagt Windtner. Mehr als 6.000 Kunden sind bereits auf dieses neue Tarifmodell umgestiegen. Wichtig für die Akzeptanz sei, dass die Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung ohne Komfortverlust beim Kunden ankommen.
 
Die neuen intelligenten Stromzähler ermöglichen es auch, verschiedene, bisher manuell ausgeführte Prozesse zu automatisieren und mit speziellen Services zum Vorteil der Kunden zu koppeln. „Das manuelle Ablesen des Zählers wird hinfällig und beim Umzug kann die Stromfreischaltung binnen weniger Minuten erfolgen“, sagt Windtner. Auf gesonderten Wunsch können Kunden ihren Stromverbrauch zeitlich in einer sogenannten Lastgangkurve detailliert aufgeschlüsselt anfordern und für eigene Effizienzmaßnahmen nutzen.
 
Der neue Stromzähler ermöglicht es Kunden auch, in Kombination mit dem Smart-Power-Paket des Energie AG-Stromvertriebs, die eigenen vier Wände zum „Smart Home“ zu machen: Es ist europaweit das erste Smart-Home-System, das ein Energiemanagementsystem integriert hat und mit einer direkten Anbindung an den Smart-Meter das eigene Haus zum intelligenten Zuhause macht. Vor allem im Zusammenspiel mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage besteht hier die Möglichkeit, Information über Verbrauch und Erzeugung in Echtzeit abfragen zu können und das eigene Energiemanagement aktiv und selbst zu gestalten.
 
Smart Grid für eine sichere Versorgung
 
„Smart Metering ist die Basis, die den intelligenten Stromnetzen der Zukunft zugrunde liegt und ohne die eine Einführung nachhaltiger, erneuerbarer Energiesysteme oder Elektromobilität nicht sinnvoll möglich ist“, unterstreicht Technikvorstand Werner Steinecker die Bedeutung der intelligenten Stromzähler.  Vor allem mit der Transformation der Energiesysteme, weg von großen zentralen Erzeugungseinheiten hin zu einer Vielzahl kleiner und mittelgroßer, dezentraler Erzeugungsanlagen, kommen zusätzliche Herausforderungen auf das Stromnetz zu. 
 
Steinecker: „Das Netz der Zukunft muss so intelligent sein, dass die teilweise extrem schwankenden Erzeugungsleistungen aus den wachsenden erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne so gut wie möglich ausgeglichen werden können. Das intelligente Stromnetz ist deshalb auch der zentrale Baustein für die sichere Versorgung unserer Kunden in Zukunft!“
 
Energie AG ist seit jeher Vorreiter bei Smart Grid-Ausbau
 
Wissend, dass die Umrüstung des Zählersystems eine entsprechende Vorlaufzeit in Anspruch nimmt, hat die Energie AG Oberösterreich bereits frühzeitig begonnen, diesen Schritt vorzubereiten und entsprechende Planungen voranzutreiben: 
 
  • Erste Überlegungen 2002 zur Optimierung bzw. Automatisierung der personalintensiven Kundenprozesse (Ablesung, Wohnungs- bzw. Tarifwechsel)
  • Projektstart mit VATECH SAT im Jahr 2005 – Erneuerung Tonfrequenzrundsteueranlage mit gleichzeitiger Einführung von Smart Metering: AMIS gewinnt EU-Ausschreibung mit bester Lösung
  • 2007: Integrationstest mit 1.000 Geräten
  • Integrationstests im Jahr 2008 mit Proof of Concept der PLC-Technologie und Prozessautomatisierung
  • 2009: Probebetrieb mit 10.000 Geräten in der Region Gmunden / Regau
  • Probebetrieb im UW Regau 2010: Optimierung Montage- und Betriebsprozesse, Beginn Monitoring
  • Pilotprojekt mit 100.000 Zählern am 01.03.2012 erfolgreich abgeschlossen, Entwicklung der Prozesse für Massenroll-Out abgeschlossen 
  • 2013: Vereinbarung mit Siemens für Lieferung von weiteren 300.000 AMIS-Zählern mit System, das alle gesetzlichen Vorgaben (inkl. Datenschutz) erfüllt
  • 2014: Anpassung des Gesamtsystems an die neuen Gesetzlichen Anforderungen und Update aller bereits installierten Zähler. Beginn des Flächenrollouts.
 
Geplant ist in den kommenden Jahren folgender Ausbau: 
  • 2015 die Netzregionen Marchtrenk, Traun, St. Florian, Steyr, Großraming; 
  • 2016 Grieksirchen, Eferding, Bad Hall, Kirchdorf; 
  • 2017 Raab, Vorchdorf, Stadl-Paura, Gmunden, Timelkam, Zell am Pettenfirst

Kein Eingriff von außen, Heft des Handelns beim Kunden
 
Mit den neuen Stromzählern erschließen sich sowohl den Kunden als auch der Energie AG neue Möglichkeiten. „Die Smart-Meter kommunizieren mit dem zentralen Rechensystem. Es werden aber ausschließlich Informationen übertragen, die der Kunde kennt und einsehen kann“, sagt Steinecker. Man sei sich dessen bewusst, dass der Datenschutz-Bereich mancherorts kritisch gesehen wird, worauf man beim Betrieb und der Entwicklung der Services entsprechend reagiert hat: „Das Heft des Handelns liegt immer beim Kunden!“ 
 
Der Gesetzgeber hat in der Verordnung zur Umrüstung auf intelligente Stromzähler auch die Möglichkeit der Verweigerung durch den Kunden vorgesehen. Dieses sogenannte „opt-out“ ist nach den bisherigen Erfahrungen der Energie AG aber zu vernachlässigen: Derzeit haben rund 880 Kunden den „opt-out“ in Anspruch genommen, was einer Gesamtquote von ca. 0,4 Prozent entspricht. Zurückzuführen ist dieser niedrige Wert vor allem auf die Aufklärung der Kunden durch die Techniker der Energie AG. So könnten Vorurteile, die oft auf falschen Informationen beruhen, fast immer ausgeräumt werden.
 
Sicherheit hat oberste Priorität
 
Generell wurde dem Thema Sicherheit besonderes Augenmerk zuteil. So hält sich nach wie vor die Mär, der Energieversorger könne mit Smart-Meter in den Haushalt und das Leben seiner Kunden eingreifen – „Wir greifen nicht in den Haushalt des Kunden ein. Was wir tun können ist, ihn mit detaillierter, zeitnaher Verbrauchsinformation und speziellen Tarifen zum Umdenken und zum Ändern seiner Gewohnheiten zu bewegen“, sagt Steinecker.
 
Neben den erwähnten, bereits in Betrieb befindlichen Smart-Metern werden seit einigen Jahren keine alten Ferraris-Zähler mehr in Kundenanlagen montiert. Vorteil der elektronischen Zähler ist, dass diese auch ohne „aktivierter Intelligenz“ als Standard-Stromzähler verwendet werden können.
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