Meldung vom 19.12.2014

Mit strategischer Neuausrichtung und konsequenter Kosteneffizienz Planergebnis im Geschäftsjahr 2013/2014 übertroffen

Cover Geschäftsbericht 2013/2014 © Energie AG / honorafreie Verwendung

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Die schwierigen Rahmenbedingungen und großen Verwerfungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten prägten das abgelaufene Geschäftsjahr der Energie AG. Durch frühzeitiges Setzen von Gegenmaßnahmen, die strategische Neuausrichtung des Konzerns und konsequente Kosteneffizienz konnte das geplante Konzernergebnis übertroffen werden. 
  • Konzernumsatz mit EUR 1.826,8 Mio. (+0,6 %) stabil
  • EBIT liegt mit EUR 105,6 Mio. über Plan 
  • Investitionen 2013/2014 belaufen sich auf EUR 159,5 Mio.
  • Vollübernahme und Integration der OÖ. Ferngas AG als Meilenstein
  • Strategische Neuausrichtung des Konzerns mit der „PowerStrategie 2020“ 
Die europäische Energiebranche befindet sich in einer noch nie dagewesenen Marktumbruchsphase mit teils dramatischen Auswirkungen auf die Unternehmen. Quer durch Europa sind Wertberichtigungen auf Anlagevermögen in Milliardenhöhe die Folge der niedriger Strom- bzw. CO2-Emissionszertifikatspreise sowie eines völlig aus dem Ruder geratenen Förderregimes und Passivität der politisch Verantwortlichen. Zugleich haben überambitionierte energiepolitische Visionen dazu geführt, dass jegliche Marktmechanik auf den europäischen Energiemärkten ausgehebelt wurde und die Liberalisierung durch massive Re-Regulierung konterkarieren. Die Energie AG Oberösterreich hat frühzeitig proaktiv auf diese Veränderungen reagiert und unter anderem mit dem Kostensenkungsprogramm „Fit 2012“ Gegensteuerungsmaßnahmen gesetzt. 
 
Mit der „PowerStrategie 2020“ hat sich das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr strategisch grundlegend neu ausgerichtet.Ooperativ wirksam wurde die Neuorientierung mit Beginn des neuen Geschäftsjahres  am 01.10.2014. Teil dieser Neuausrichtung ist die Vollübernahme und Integration der OÖ. Ferngas-Gruppe in den Energie AG-Konzern. Zugleich wurde der Fokus auf den Kunden im Mittelpunkt geschärft und wurden zentrale, gebündelte Vertriebseinheiten gebildet. Diese sollen sicherstellen, dass künftig die Kunden aus noch bedarfsgerechteren Angeboten wählen können. Neben der Enamo GmbH, dem gemeinsamen Stromvertriebsunternehmen mit der Linz AG, werden die Kunden zukünftig bei allen Fragen rund um Gas, Wärme, Energie- und Datendienstleistungen sowie Mobilitätslösungen aus einer Hand durch die Energie AG Oberösterreich Power Solutions GmbH serviciert. Neue Contractingangebote und innovative Geschäftsmodelle ergänzen das bisherige Leistungsportfolio des Konzerns.
 
Unter diesen Rahmenbedingungen konnte im Geschäftsjahr 2013/2014 (01.10.2013 bis 30.09.2014) mit einem Umsatz von EUR 1.826,8 Mio. (Vorjahr EUR 1.816,0 Mio.) ein Betriebsergebnis (EBIT) von EUR 105,6 Mio. (Vorjahr EUR 55,9 Mio.) erwirtschaftet werden. Bei annähernd konstantem Umsatz konnte mit dem EBIT in Höhe von EUR 105,6 Mio. das Planergebnis deutlich überschritten werden, obwohl durch die ungünstigen Bedingungen auf den Energiemärkten auch heuer wieder außerordentliche Wertminderungen in Höhe von EUR 27,7 Mio. vorgenommen werden mussten.         
 
Integration der  OÖ. Ferngas-Gruppe als Meilenstein des Unternehmens
 
Im abgelaufenen Geschäftsjahr übernahm die Energie AG Oberösterreich die verbleibenden Anteile an der OÖ. Ferngas AG im Ausmaß von 35 % und ist somit Alleineigentümerin. Im Gegenzug hat die Energie AG Oberösterreich ihre Anteile im Ausmaß von 44 % an der LIWEST Kabelmedien GmbH (LIWEST) an die Linz AG abgegeben. 
 
Gemäß IFRS8 „Geschäftssegmente“ erfolgte im Geschäftsjahr 2013/2014 die Definition der Segmente in einer neuen Struktur. Die Vorjahreswerte wurden, um eine Vergleichbarkeit sicherzustellen, entsprechend angepasst.

Der durchschnittliche konsolidierte Personalstand im Konzern betrug im Geschäftsjahr 4.431 Full Time Equivalent (FTE) und ist im Vergleich zum Durchschnitt des vorangegangen Geschäftsjahres (4.602 FTE) um 
3,7 % rückläufig. Zum Stichtag 30.09.2014 waren 4.400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (FTE) in vier Ländern für den Energie AG-Konzern tätig.
 
Segment Gas: 
Netzausbau für Versorgungssicherheit fortgesetzt, milder Winter lässt Abgabemengen sinken
 
Im Geschäftsjahr 2013/2014 konnten neben der Vollintegration der OÖ. Ferngas AG die Anschlussprojekte Speicher „7fields“ und Haidach erfolgreich abgeschlossen werden. Die Erdgashochdruckleitungen „EHDL 100“ sowie die „EHDL 076“ sind fristgerecht im Winter 2013/2014 in Betrieb genommen worden. Als weiteres Großprojekt wurde der Bau der „EHDL 108“ (Burgkirchen – Altheim) inklusive der Versorgungen der Orte Geinberg und Altheim fertiggestellt.
 
Im Bereich Erdgasvertrieb hatten der milde Winter mit Heizgradtagen um 15 % unter dem Vorjahreswert und der verstärkte Wettbewerb erhebliche Auswirkungen: Der Absatz gegenüber dem Vorjahr ging um 17,3 % zurück. Die frühere OÖ. Gas-Wärme GmbH (seit 01.10.2014 Energie AG Oberösterreich Power Solutions GmbH) versorgte mit Ende des Wirtschaftsjahres 2013/2014  insgesamt rund 63.400 Kundenanlagen in Österreich. Damit ist der Kundenbestand um rund 4.700 Anlagen gegenüber dem Vorjahr gesunken. Grund war der verstärkte Lieferantenwechsel, der durch Aktionen wie jene des Vereins für Konsumenteninformation im Frühjahr forciert wurde.
 
Der Umsatz des Segments Gas belief sich 2013/2014 auf EUR 162,9 Mio. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang von EUR 37,7 Mio. oder 18,8 %. Das EBIT des Segments lag im Geschäftsjahr 2013/2014 bei EUR 20,2 Mio. (Vorjahr EUR 18,2 Mio.), was einem Zuwachs von 11,0 % entspricht. Diese Steigerung wurde hauptsächlich im Bereich Gasnetz sowie durch Optimierungen in der Vertriebstochter OÖ. Gas-Wärme GmbH erwirtschaftet. 
 
Segment Entsorgung:
Fokus liegt am heimischen Abfallmarkt, Vollauslastung der thermischen Verwertung 
 
Der im Geschäftsjahr 2012/2013 initiierte Verkauf der Osteuropaaktivitäten der AVE wurde mit dem Closing am 12.11.2013  abgeschlossen. Das Segment Entsorgung umfasst seit Ende November 2013 die Aktivitäten in Österreich und Italien. Dafür ist eine strategische und organisatorische Neuausrichtung im Zuge eines konzerninternen Reorganisationsprojektes in Umsetzung. Mit 01.10.2014 wurde die AVE in „Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH“ umfirmiert.
 
Die Branchenentwicklung ist maßgeblich durch die rückläufigen Wertstoffpreise sowie die auf niedrigem Niveau stagnierenden Preise für Gewerbeabfall beeinflusst. Wesentlich für das Ergebnis des Segments Entsorgung ist auch die Preissituation am Stromgroßhandelsmarkt, die das operative Ergebnis aus dem Stromabsatz der thermischen Verwertung im Geschäftsjahr 2013/2014 verringerte. Die Umsatzerlöse im Segment Entsorgung beliefen sich im Geschäftsjahr 2013/2014 auf EUR 209,5 Mio. (Vorjahr: EUR 228,0 Mio.) und lagen damit um 8,1 % unter dem Vorjahr. Es wurde ein EBIT in Höhe von EUR 5,4 Mio. (Vorjahr: EUR 7,5 Mio.) erwirtschaftet. 
 
Zur weiteren Absicherung der Ertragslage wurde das Kostenmanagement konsequent fortgeführt und das oben bereits erwähnte Reorganisationskonzept konsequent vorangetrieben. Die Umwelt Service GmbH konnte die Nettoverschuldung seit 2009 von EUR 229,7 Mio. um rund EUR 130 Mio. auf unter EUR 100 Mio. reduzieren.
 
Segment Wasser: 
Stabile Rahmenbedingungen sorgen für kontinuierliche Entwicklung
 
Die Wasser-Gruppe der Energie AG hat sich bereits in den letzten Jahren aufgrund stabiler operativer Rahmenbedingungen auf den Hauptmärkten Österreich und Tschechien sehr positiv und stabil entwickelt: 
 
Das Geschäftsjahr 2013/2014 im Segment Wasser schließt mit einem Umsatz von EUR 125,1 Mio. und einem EBIT von EUR 9,3 Mio. Gegenüber dem Vorjahr (Umsatz EUR 130,8 Mio.) liegt ein Umsatzrückgang um 4,4 % vor, der auf den Wertverlust der Tschechischen Krone infolge von Interventionen der Tschechischen Nationalbank auf dem Devisenmarkt zurückzuführen ist. Das EBIT im Segment Wasser sank wechselkursbedingt von EUR 9,5 Mio. im Vorjahr um 2,1 % auf EUR 9,3 Mio. 
 
Operativ konnten jedoch die Ergebnisse durch weitere Optimierungen der Unternehmensorganisation, Einsparungen in der Markt- und Projektentwicklung und durch Effizienzsteigerungen verbessert werden.
  • In Österreich liefert die WDL-Wasserdienstleistungs GmbH (WDL) Trinkwasser an 47 Städte, Gemeinden und Genossenschaften und erbringt Dienstleistungen im Trink- und Abwasserbereich. Die Vertriebsaktivitäten der Gesellschaft konzentrierten sich auf das gesamte Bundesgebiet und den südbayerischen Raum.
  • In Tschechien lag der Fokus im abgelaufenen Geschäftsjahr auf Energieeffizienz und dem Einsatz erneuerbarer Energien. Durch die Verwendung umfassender Benchmarking-Systeme für die Bereiche Wasseraufbereitungsanlagen, Wasserverluste und Kläranlagen konnten unternehmensübergreifende Best Practices identifiziert und für alle Beteiligungen nutzbar gemacht werden. In Kolín konnte die Ausschreibung des Gruppenwasserverbands gewonnen werden. Somit ist die Übernahme des Trinkwasserbetriebs für die Stadt durch die Vodos Kolín für weitere 10 Jahre gesichert.
  • In Slowenien werden abseits des bestehenden und neuen Dienstleistungsgeschäfts nach wie vor Möglichkeiten für ein breiteres Engagement geprüft. Die Gesellschaft „Varinger d.o.o.“ mit Sitz in Marburg ist im Kanal- und Wasserservice tätig. Die neu angebotene Dienstleistung im Bereich der Inspektion und Verstopfungsbehebung bei Kanal-Hausanschlüssen ist auch in Laibach erfolgreich angelaufen.
 
Segment Strom: 
Wachsender Wettbewerb im Stromvertrieb und erneuerbare Energien im Fokus
 
Im Jahr 2014 wird in Österreich die bislang höchste Wechselrate der Stromlieferanten erreicht werden. Dazu beigetragen hat die ENAMO Ökostrom GmbH mit ihrer Online-Vertriebsschiene stromdiskont.at, die im Dezember 2013 eine große Strompooling-Ausschreibung im Privatkundenbereich gewonnen hat: Sie verzeichnete einen Neuzugang von rund 70.000 Neukunden und ist damit zum zweitgrößten österreichweit anbietenden Stromlieferanten im Privatkundensegment aufgestiegen. Das Kundenbindungsprogramm  der Energie AG Oberösterreich Vertrieb GmbH & Co. KG mit dem Bonus von 30 Gratisstromtagen für eine Vertragsverlängerung wurde von mehr als 50 % der Kunden angenommen. Zudem wurde die seit 2006 laufende Haushaltsgerätetauschaktion und eine bereits bewährte Kampagne, im Zuge derer LED-Lampen an Kunden günstig abgegeben wurden, erfolgreich weitergeführt.
 
Der konsolidierte Stromabsatz im Geschäftsjahr 2013/2014 von 8.530 GWh übersteigt den Vorjahreswert von 7.751 GWh um 779 GWh (+ 10,1 %). Der Hauptgrund für den Anstieg ist die Mehrabgabe an Industriekunden infolge der aktuellen Strompreissituation, die dazu führt, dass Kunden ihre Eigenerzeugungsanlagen abstellen und dafür Strom in Form von Sonderlieferungen beziehen.

Der nach wie vor stark geförderte Ausbau der Stromerzeugung aus Photovoltaik und Windkraftwerken in Deutschland und Österreich hat zu einem weiteren Rückgang der Großhandelspreise geführt. Während die Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohle in Folge niedriger Preise für Kohle und CO2-Zertifikate eine Renaissance erlebt, wurden hocheffiziente und emissionsarme Gaskraftwerke aus dem Markt gedrängt. Damit werden allerdings Erzeugungskapazitäten unrentabel und zum Teil stillgelegt, welche notwendig sind, um die witterungsbedingten Produktionsschwankungen von Energie aus Sonne und Wind zu kompensieren. Eingriffe der Netzbetreiber zur Sicherung der Netzstabilität wurden in letzter Zeit immer häufiger notwendig. 
 
Das Gas-und-Dampf-Kraftwerk in Timelkam als flexibel einsetzbares Kraftwerk mit guter Netzanbindung in den süddeutschen Raum wurde für einen deutschen Übertragungsnetzbetreiber als Leistungsreserve während der Wintermonate vorgehalten. In den Sommermonaten wurde eine Leistungsreserve im Rahmen des Engpassmanagements für den österreichischen Übertragungsnetzbetreiber sichergestellt. 
 
Die hydraulische Stromaufbringung im Segment Strom aus eigenen Kraftwerken und Bezugsrechten verringerte sich im Geschäftsjahr 2013/2014 gegenüber dem Vorjahr um 11,0 % auf 2.214 GWh (Vorjahr 2.488 GWh). Der Grund war eine um rund 7 % schlechtere Wasserführung im Vergleich zum langjährigen Mittel. Die Stromerzeugung aus thermischen Kraftwerken wurde infolge des anhaltend niedrigen Preisniveaus auf den Strommärkten gedrosselt und sank von 1.008 GWh auf 575 GWh (-43,0%). Die geringere Eigenerzeugung konnte aber durch günstige Zukäufe ausgeglichen werden. Bezogen auf die Stromaufbringungsstruktur für die Stromabgabe ohne Stromhandelsmengen erhöhte sich der Fremdstrombezug auf einen Anteil von 68 % (Vorjahr: 58 %).
 
Schwerpunkte im Geschäftsjahr 2013/2014:
  • Vollbetrieb der Wasserkraftwerke Wagrain-Grafenberg, Kleinarl und Stadl-Paura
  • Fertigstellung Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II (Inbetriebnahme voraussichtlich Anfang 2015; Bezugsrecht aus der Kraftwerksgruppe Malta–Reißeck erhöht sich auf rund 130 MW)
  • UVP Pumpspeicherkraftwerk Ebensee läuft
 
Die neuen Laufwasserkraftwerke Stadl-Paura, Kleinarl und Grafenberg konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Vollbetrieb mit einer Engpassleistung von insgesamt 6,5 MW und einem Regelarbeitsvermögen von 32,3 GWh aufnehmen. Die Errichtung weiterer neuer Wasserkraftwerke wird ebenso wie der Ausbau bestehender Wasserkraftwerke unter der Voraussetzung der Wirtschaftlichkeit weiter verfolgt. Durch Hereinnahme eines privaten Investors konnte so nach Ende des Geschäftsjahres beispielsweise der Baubeschluss für das Traun-Kraftwerk Bad Goisern gefasst werden.
 
Aufgrund der weiterhin angespannten Marktsituation ergaben Analysen für das Geschäftsjahr 2013/2014 zusätzliche Abschreibungserfordernisse: 
  • Biomasse-Kraftwerk Timelkam: außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von EUR 4,3 Mio. 
  • Vorbereitung Stilllegung Kraftwerk Riedersbach II: Abschreibung der Liegenschaft in Höhe von EUR 2,7 Mio. sowie nochmalige Abwertung des Kohlelagers in Höhe von EUR 3,5 Mio. 
  • Projektkosten für geplante Erzeugungsanlagen in Höhe von EUR 3,8 Mio. wurden aufgrund einer geänderten Einschätzung der künftig erzielbaren Einzahlungsüberschüsse außerplanmäßig abgeschrieben
  • außerplanmäßige Abschreibung der Cogeneration-Kraftwerke Management Oberösterreich GmbH (CMOÖ) in Höhe von EUR 2,8 Mio. 
  • außerplanmäßige Abschreibung der Nutzungsrechte am Gasspeicher 7fields in Höhe von EUR 9,7 Mio. aufgrund der Einschätzung der künftigen Gaspreisnotierungen
 
Segment Distribution:
Sicheres Stromnetz und schnellste Datenleitungen für Oberösterreich
 
Vor dem Hintergrund des regulatorischen Umfelds wurde im Segment Distribution ein Umsatz von EUR 259,4 Mio. (Vorjahr EUR 263,8 Mio.) sowie ein EBIT von EUR 36,5 Mio. (Vorjahr EUR 35,9 Mio.) erzielt. Positiv zum EBIT des Segments trug der Geschäftsbereich Data bei.
 
Schwerpunkte im Geschäftsjahr 2013/2014:
  • Weiterer Ausbau des Verteilnetzes: Genehmigungsverfahren der Projekte Stromversorgung Pramtal-Süd und Stromversorgung Almtal-Kremstal laufen.
  • Ausbau des intelligenten Stromnetzes mit der Installation von 300.000 intelligenten Stromzählern in den kommenden Jahren (derzeit befinden sich bereits 140.000 Endgeräte im Einsatz).
  • „Fiber-To-The-Home“-Ausbau in ausgewählten Projektgemeinden
  • Fortführung der Breitbandinitiative des Landes Oberösterreich für KMUs mit Anschluss an das Lichtwellenleiter-Netz 

Anfang Jänner 2014 erfolgte durch die Regulierungsbehörde Energie Control Austria auch eine neue Stromnetzentgeltfestsetzung auf Basis der vorausgegangenen Kostenprüfung. Die Netzentgelte der Netz OÖ GmbH wurden dadurch um durchschnittlich 2,6 % gesenkt. Aufgrund des deutlich verbesserten Benchmarking-Wertes liegen die Senkungen der Netzentgelte deutlich unter dem österreichischen Mittelwert.
 
Die Stromabgabemenge der Netz Oberösterreich GmbH im Geschäftsjahr stellt ein All-Time-High dar. Ursache dafür war der Trend im Bereich der Industrie- und Gewerbekunden, die niedrigen Strompreise im Handel zu nutzen und die Stromeigenproduktion zugunsten eines verstärkten Energieeinkaufs zurückzunehmen. Dieses Kundensegment verbrauchte um 11,7 % mehr Strom als im Vorjahr. Der Stromverbrauch im Privatkundensegment lag aufgrund des milden Winters um 52 GWh unter dem Vorjahreswert. Am Geschäftsjahresende versorgte die Netz OÖ ca. 481.000 aktive Kundenanlagen. Rund ein Drittel der Kundenanlagen sind bereits mit intelligenten Messgeräten (Smart Meter) ausgestattet. Der flächendeckende Roll-Out von ca. 300.000 weiteren intelligenten Zählern wurde im Herbst gestartet.
 
Der in den vergangenen Jahren rasante Zuwachs an Photovoltaik–Anlagen hat im Geschäftsjahr 2013/2014 erstmals nachgelassen, die gesamte am Netz angeschlossene Leistung von Photovoltaik-Anlagen erreichte beinahe 100 MW. Erste Erkenntnisse aus Forschungs- und Entwicklungsprojekten werden für die effiziente Netzintegration erfolgreich eingesetzt.
 
Durch den Einsatz moderner Kommunikationsgeräte, höhere Verfügbarkeitsansprüche und den steigenden Bandbreitenbedarf werden vom Markt immer mehr schnelle Datenanschlüsse nachgefragt. Die Energie AG reagierte auf diesen steigenden Bedarf mit der stetigen Erweiterung und Verdichtung ihres Lichtwellenleiternetzes. Im Geschäftsjahr 2013/2014 konnten wieder namhafte Kunden für die Produktreihe „powerSPEED business“ gewonnen werden. Aufgrund der großen Nachfrage wurde im Berichtszeitraum der „Fiber To The Home“ (FTTH)-Ausbau für Privatkunden vorbereitet. Die adäquaten Produkte für Privatkunden wurden unter dem Namen „powerSPEED privat“ in den Markt eingeführt.

Segment Sonstiges (Wärme): 
Nachhaltig positive Entwicklung dank sauberer und kostengünstiger Wärmeversorgung 
 
Die Energie AG Oberösterreich Wärme GmbH versorgt 34 Gemeinden in Oberösterreich und Tschechien mit umweltfreundlicher Fernwärme. Im Geschäftsjahr 2013/2014 wurden an die Kunden in Summe 582 GWh Wärme abgegeben (Vorjahr 650 GWh). Der Rückgang im Wärmeverkauf war vor allem durch den milden Winter bedingt, konnte aber durch erfolgreiche Kundenakquisitionen und die unterstützende Tatsache, dass Fernwärme zu den beliebtesten Heizformen zählt, großteils kompensiert werden.
  • Die Entwicklung des größten Geothermieprojektes Österreichs in Ried im Innkreis läuft weiterhin planmäßig. Nach Abschluss der Pumpversuche konnte im Herbst vergangenen Jahres der Betrieb vorerst mittels Erdgas aufgenommen werden. Nach der Genehmigung durch das Amt der Oberösterreichischen Landesregierung wird seit 18.02.2014 die Wärme mittels Geothermie gewonnen. Bis 2017 soll in Verbindung mit zwei Spitzenlastgaskesseln ein Kundenanschlusswert von insgesamt ca. 34 MW erreicht werden.
  • Die 100 %-Tochter Energie-Contracting Steyr GmbH ist im Industriekundenbereich tätig und setzte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre positive Entwicklung bei der Belieferung ihrer industriellen Kunden fort. 
  • Das Gemeinschaftsprojekt mit der EVN Wärme GmbH in Steyr entwickelte sich im Geschäftsjahr 2013/2014 mit großem Erfolg weiter. Die beiden Gesellschaften Bioenergie Steyr GmbH (Anteil 49,0 %) und Fernwärme Steyr GmbH (Anteil 51,0 %) versorgten 2013/2014 die Kunden über ein rund 11 km langes Fernwärmeleitungsnetz mit 78 GWh Wärme sowie 41 GWh Strom.
  • Im Zuge der Integration der OÖ. Ferngas AG in den Konzern hat die Wärme GmbH per 30.09.2014 drei Biomassenetze übernommen und versorgt nun auch Kunden in Freistadt, Weichstetten und Pregarten mit Fernwärme.
  • Bei den tschechischen Tochterunternehmen kann weiterhin ein nachhaltig positiver Geschäftsverlauf verzeichnet werden. Seit 01.01.2014 wird auch die Stadt Jeseník mit Fernwärme versorgt.
 
Konzernergebnis: 
Gutes EBIT bei schwierigen Rahmenbedingungen
 
Die Rahmenbedingungen für Energieversorger sind unverändert schwierig. Auch im Finanzbereich sind die Zeiten unruhig und volatil. Bestimmt wird die Entwicklung weiterhin im Wesentlichen durch die Notenbanken. Eine nachhaltige Konjunkturbelebung stellte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht ein.  Umso erfreulicher ist, dass es dem Konzern Energie AG gelungen ist, ein deutlich über dem letzten Jahr – und auch leicht über Plan – liegendes Ergebnis zu erreichen. Mit einem EBIT (operativen Ergebnis) von rd. EUR 105 Mio. wurden zwar in diesem Geschäftsjahr unsere Ziele erreicht, die Herausforderungen für die Zukunft werden aber dadurch nicht geringer. 
 
Stabile finanzwirtschaftliche Basis für die Umsetzung der PowerStrategie 2020
 
Um für diese unsichere Zukunft gerüstet zu sein, wurde die PowerStrategie 2020 in diesem Geschäftsjahr erarbeitet und auch bereits mit der Implementierung begonnen. Die Aufrechterhaltung von stabilen und zukunftssicheren Finanzen stellt die Basis der strategischen Neuausrichtung der Energie AG Oberösterreich dar. Die Finanzstrategie ergänzt und unterstützt dabei die zukunftsorientierte Ausrichtung des Konzerns, ohne dabei die Grundsätze der Liquidität und Bonität aus den Augen zu verlieren. Dies bedingt eine weiterhin konsequente Verbesserung der Kostenpositionen  sowie ein Festhalten an der bewährten Strategie einer äußerst konservativen Ausrichtung der Finanzierungs- und Veranlagungspolitik des Konzerns. 
 
Wichtige Transaktionen wurden in den letzten Jahren umgesetzt: Die Cross-Border-Leasing Positionen wurden erfolgreich beendet, die Entsorgungs-Aktivitäten der AVE (jetzt: Umwelt Services GmbH) in der CEE-Region wurden 2013 verkauft. Mit dem Kosteneinsparungsprogramm Fit2012 ist es uns gelungen, die strukturelle Kostenbasis des Konzerns nachhaltig zu entlasten. Die Energie AG hat die  letzten Jahre der Konsolidierung dazu benutzt, die Kapitalstruktur zu optimieren und den Schuldenstand von über EUR 1 Mrd. auf nunmehr rd. EUR 600 Mio. zu reduzieren.  
 
Eine angemessene Liquiditätsausstattung und strategische Liquiditätsreserven sind zentrale Elemente der finanzwirtschaftlichen Ausrichtung des Konzerns. Jederzeitiger Zugang zu Fremdkapital wird durch die hohe Kreditwürdigkeit des Konzerns erleichtert. Die Energie AG weist mit „A-, Outlook stable“, eine der besten Einstufungen bei Energieversorgern durch die Rating-Agentur Standard & Poor's auf. 
 
Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der aktiven Fokussierung auf die Innenfinanzierungsmöglichkeiten – Optimierungsprogramme im Working Capital Bereich wurden dazu im Geschäftsjahr 2013/2014 vorangetrieben. 
 
Um das Finanzprofil auch zukünftig stabil zu halten, ist Flexibilität in der Mittelverwendung, vor allem im Bereich Investitions- und Portfoliomanagement, erforderlich.
 
Das finanzwirtschaftliche Fundament für die Zukunft ist jedenfalls geschaffen und wurde in den letzten Jahren zusätzlich gestärkt und optimiert. Der Energie AG Konzern ist damit in einer ausgezeichneten Ausgangsposition für die Umsetzung von innovativen und zukunftsweisenden Projekten.