Meldung vom 17.03.2015

Sicherheit, Schnelligkeit und Unabhängigkeit für Oberösterreichs Internet durch den Upper Austrian Internet Exchange Point PHOEN-IX

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„Oberösterreich soll zu den Top-Regionen Europas aufsteigen“ – ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung dieses Ziels ist die optimale Breitbandversorgung. „Breitband ist ein unverzichtbarer Standortfaktor für einen modernen Wirtschaftsstandort“, sagt Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl. Die Kommunikation wird immer schneller, der Datenaustausch stetig umfangreicher – um als Industrie- und Wirtschaftsstandort im Spitzenfeld bestehen zu können, muss die Infrastruktur im Bereich Telekommunikation daher an die Herausforderungen der Zukunft angepasst werden. Dabei sind nicht nur die Geschwindigkeit und die Verfügbarkeit von Datenleitungen von großer Bedeutung, sondern auch die Krisensicherheit und Unabhängigkeit von anderen Ländern und Providern.
 
Hochverfügbarer und standort-redundanter oberösterreichischer Internet-Exchange
 
Neben dem Ziel, den Standort Oberösterreich bis 2022 flächendeckend mit Hochleistungsbreitbandtechnologie zu versorgen, geht Strugl daher noch einen Schritt weiter: „Es reicht nicht, dass wir ein Breitbandnetz haben. Wir brauchen auch einen Oberösterreichischen Internet-Exchange- Point – aus wirtschaftlichen und aus Sicherheitsgründen.“ Dieser wird von der BBI (Breitbandinfrastruktur GmbH) mit Unterstützung des Landes Oberösterreich derzeit umgesetzt und nennt sich „PHOEN-IX“ (Abkürzung für PHotonisches OEsterreichisches Netz – Internet EXchange).
 
Ziel des neuen Internet-Exchanges ist es, eine moderne, hochwertige Infrastruktur im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie aufzubauen. Dabei wird dieser Datenknoten nicht nur nationalen und internationalen Internetserviceprovidern, sondern auch den oberösterreichischen Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen, Behörden und Privatkunden zur Verfügung gestellt. PHOEN-IX wird damit zu dem bedeutendsten Internet Exchange neben dem VIX in Wien.
 
„Oberösterreich wird dadurch unabhängiger – bisher waren wir vom VIX in Wien abhängig. Durch den PHOEN-IX können wir das oberösterreichische Breitbandnetz noch  attraktiver gestalten, und gewährleisten neben der maximalen Geschwindigkeit der Datenübertragung auch die maximal mögliche Sicherheit und sind gewappnet für Krisenszenarien. Es ist zum Beispiel wichtig, dass die Aufrechterhaltung der Kommunikation zwischen SicherheitskräftenundRettungsorganisationensowie Regierungsinstitutionen zu jedem Zeitpunkt gewährleistet ist,“ sagt Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl.
 
Breitband flächendeckend in Oberösterreich bis 2022
 
Der Ausbau des Glasfasernetzes in Oberösterreich ist am Laufen – sämtliche Gemeinden wurden bereits angeschlossen. Nun besteht die Herausforderung darin, die Glasfaserleitungen von den rund 900 Verteilerpunkten der Gemeinden zu den Unternehmen- und Privathaushalten zu verlegen. Im Privatbereich werden derzeit einzelne Siedlungsgebiete ausgebaut, die mittels EU-Förderungen co-finanziert werden konnten. Für Unternehmen wurde seitens des Landes per 1. Jänner 2015 eine neue Förderung aufgelegt, wodurch Unternehmen für die Herstellung eines Glasfaseranschlusses bis zu 50 Prozent der Einmalkosten als nichtrückzahlbare Zuschüsse - maximal 5.000 Euro - erhalten. Insgesamt stehen dafür 2,5 Millionen Euro im Zeitraum 2015 bis 2016 zur Verfügung.
 
Die Breitband-Strategie 2020 für Oberösterreich sieht vor, dass bis 2016 eine starke Verdichtung des Glasfasernetzes in Richtung Siedlungspunkte in allen Regionen realisiert wird, bis 2018 der Hälfte aller Einwohner/innen Oberösterreichs ultraschnelles Breitband-Internet zur Verfügung zu stellen und bis 2022 den flächendeckenden Ausbau zu erreichen. „Ich weiß, dass der Weg bis zum Ziel eine große Herausforderung ist, vor allem das letzte Stück. Aber auch eine lange Reise muss man mit dem ersten Schritt beginnen“, so Wirtschafts-Landesrat Strugl.
 
Großes Investitionsvolumen
 
Die Investitionen dafür sind gewaltig: Rund 1,2 bis 1,7 Milliarden Euro kostet der flächendeckende Ausbau aktuellen Berechnungen zufolge. „Die öffentliche Hand alleine kann das nicht stemmen – wir brauchen also auch private Investoren“, so Strugl. Viele Beispiele in ganz Oberösterreich zeigen, dass Private den Breitbandausbau vorantreiben – mit und teilweise auch ohne Unterstützung durch die öffentliche Hand. Die Attraktivität für private Investoren sei aber normalerweise vor allem im ländlichen Raum zu wenig gegeben. „Dort brauchen wir verstärkt Förderungen“, betont Strugl. Er rechne mit einem Finanzierungsanteil von 30 Prozent der öffentlichen Hand und 70 Prozent privatem Geld. Der größte Teil der benötigten Fördergelder werde vom Bund kommen – der Druck, den Oberösterreich also in Richtung Bund gemacht hatte, um die Breitband-Milliarde durchzusetzen, lohnt sich: „Der Bund wird 2016 österreichweit den Ausbau mit rund 300 Millionen, 2017 mit 200 Millionen Euro fördern. Ich möchte für oberösterreichische Projekte davon 80 bis 90 Millionen lukrieren. Wir rechnen mit einem Anteil, der zumindest jenem unseres Bundeslandes an der Gesamtbevölkerung Österreichs entspricht, also rund 17 Prozent“, sagt Strugl. Wobei man sich als Wirtschafts- und Industriebundesland Nummer eins durchaus einen noch höheren Anteil erhoffe. Wie hoch die Förderung schließlich tatsächlich ausfallen wird, kommt darauf an, wie gut die oberösterreichischen Projekte angenommen werden.
 
Der Nutzen und Vorteile von PHOEN-IX:
 
„Mit dem Exchange-Point hat Oberösterreich nun eine direkte Auffahrt an die globale Internetautobahn“, sagt BBI- und Energie AG Oberösterreich Data-Geschäftsführer Manfred Litzlbauer. Der PHOEN-IX kann einerseits als herkömmlicher Peering- Knoten mit Anbindungen nach Ost und West für die Zuführung von Peering Partnern und Content nach Oberösterreich gesehen werden, andererseits auch als moderner Kommunikationspunkt für zum Beispiel sicheren Datenaustausch und Krisenkommunikation. „Der oberösterreichische Internetverkehr wird durch den PHOEN-IX optimiert, die Geschwindigkeit wird auf Basis des oberösterreichischen Glasfaser- Netzes maximiert und die Ausfallsicherheit innerhalb des Netzes garantiert“, erklärt Litzlbauer. Außerdem führt er weitere wesentliche Vorteile von PHOEN-IX an:
  • Höchste Sicherheit: Eine doppelte Standortführung und Redundanz im Backbone- und Stromnetz-Betrieb der Standorte führt zur höchst möglichen Sicherheit. Die Wabenstruktur ermöglicht zusätzlich ein eigenes, sicheres und abschottbares Datensystem für Oberösterreich.
  • Garantierte Bandbreite: Die Bandbreiten der Provider werden garantiert und auf das Maximum (Portgeschwindigkeit) erhöht und können innerhalb des Glasfasernetzes von den Providern über Service-Level-Agreements garantiert werden.
  • IXP weltweit: Durch die Anbindung an weitere, internationale Netzknoten wie Frankfurt und Wien wird die Unabhängigkeit erhöht und die Anbindung an die weltweiten Netze optimiert.
  • Vorteile für Provider: Oberösterreichische und nationale Provider können über den PHOEN-IX Peering- und Geschwindigkeitsvorteile erzielen und ihre Konkurrenzfähigkeit langfristig absichern.

Das technische Konzept von PHOEN-IX:
 
Durch den Aufbau des PHOEN-IX in Form eines Wabensystems, wird die Einrichtung eigener geschlossener Exchange Points ermöglicht, die von einzelnen Industrie-Clustern oder öffentlichen Einrichtungen für den sicheren Datenaustausch genutzt werden können. „Die Waben können vollständig vom Internet und voneinander abgeschottet werden, dennoch bleibt die bewährte Technik eines Exchange Points innerhalb der Wabe erhalten“, so BBI-Geschäftsführer Markus Past. Die Architektur ist so ausgelegt, dass Teilnehmer knoten- und kantendisjunkt angeschlossen werden können. Die Vorteile der BBI, in Form des bereits vorhandenen NGN-Ring-Backbones mit hoher Leistungsfähigkeit, kommen hier zum Tragen. Um höchste Ausfallsicherheiten gewährleisten zu können, wird neben der doppelten Standortausführung auch eine Redundanz im Backbone- und Stromnetz-Betrieb der Standorte ausgeführt.
 
„Die Wabenstruktur, die wir für den PHOEN-IX entwickelt haben, ist weltweit einzigartig und in dieser Form eine absolute Innovation. Die Möglichkeit der Schaffung von kleinen, sicheren Einheiten schafft sowohl für öffentliche Institutionen als auch private Unternehmen völlig neue Möglichkeiten“, so Markus Past.
 
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